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Verarbeitungshinweise

Tipps & Tricks zur Herstellung von GFK-Bauteilen

Verfahren, Formenbau, Reparatur und Applikation

Kompaktes Wissen im Überblick

Welches Herstellungsverfahren ist für mein Bauteil ideal? Was gilt es beim Formenbau zu beachten? Wie repariert man kleine Fehlstellen und Risse in einer GFK-Form? Welche Schritte sind bei der Gelcoatapplikation einzuhalten? Nehmen Sie sich die Zeit diese Tipps und Tricks unserer Experten mit in Ihr Fachwissen zu übernehmen. Das Ergebnis wird sich sehen lassen können!

Sollten Sie Fragen haben, senden Sie uns gern eine Email oder sprechen Sie uns an!

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Verarbeitungstipps für den Formenbau

Der schrittweise Laminataufbau

1. Gelcoat-Auftrag
Der Gelcoat lässt sich im Streich- oder im Spritzverfahren auftragen. Um eine gleichmäßige Schichtstärke zu gewährleisten, ist der Auftrag mit einem Schichtdickenmesser zu kontrollieren (empfohlene Schichtstärke 1000 μm). Beim Einsatz von leitfähigem Tooling Gelcoat, muss der Erdungspunkt nach dem Aushärten des Gelcoats aufgesetzt werden.

2. Erste Laminatlage
Nachdem der Gelcoat gehärtet ist, kann mit dem Aufbringen des Laminats begonnen werden. Gerade die erste Lage hinter dem Gelcoat sollte mit hoher Sorgfalt aufgebracht werden. Dabei ist es besonders wichtig, dass sämtliche Luftblasen zwischen Gelcoat und erster Lage ausgerollt werden. Für die erste Lage sollten Glasfasermatten mit einem Flächengewicht von 150 g/m² oder 225 g/m² mit 15 tex Fadengewicht genutzt werden.

3. Laminieren
Ist die erste Laminatlage über Nacht durchgehärtet, wird das Laminat mit Schleifpapier angeschliffen und der Schleifstaub entfernt. Je nach Einsatzzweck der Form und Anforderung an eine bestimmte Wandstärke, kann der Aufbau weiterer Laminatlagen bis zur gewünschten Endstärke fortgesetzt werden. Für den Aufbau von 2-12 Lagen CSM in einem Arbeitsgang eignet sich das BÜFA®-Tooling Harz dank seiner Low Profile-Technologie besonders.

4. Tempern
Die laminierte Form soll auf dem Modell 8 Stunden bei erhöhter Temperatur von ca. 70-80 °C nachgehärtet werden. Es empfiehlt sich anschließend eine Formversteifung. Die herzustellende Form bzw. deren Oberflächengüte hängt entscheidend von der Beschaffenheit des Urmodells ab. Der Glanzgrad, wie auch jede Unebenheit des Urmodells, wird auf die Form übertragen. Der Oberfläche des Urmodells muss deshalb besondere Beachtung zukommen. Berücksichtigen Sie, dass zum Formenbau eine staubfreie Umgebung gehört. Für das Eintrennen des Urmodells empfehlen wir unser Carnauba-Wachs BF 700 (BÜFA®-BF 700 Mould release wax paste). Die Produkte aus dem BÜFA®-Conductive-Tooling-System lassen sich besonders gut maschinell verarbeiten. Dazu empfehlen wir die ausgereifte, robuste und sehr bedienerfreundliche Maschinentechnik der BÜFA Tec. Beispielsweise:


Dosieranlage
BÜFA®-Tec Polybar

Gelcoatspritzanlagen
BÜFA®-Gelcoatanlage
BÜFA®-Tec GSU ES1
BÜFA®-Tec GSU ES1 „Easy Lift“
BÜFA®-Tec Delta EVO-LINE
BÜFA®-Tec Sigma 6 EVO-LINE

Laminierrollenanlagen
BÜFA®-UNI 150 EVO-Line
BÜFA®-UNI 275 EVO-Line

Faserspritzanlagen
BÜFA®-Tec Delta EVO-LINE
BÜFA®-Tec Sigma 6 EVO-LINE

Tipps & Tricks für den Formenbau

Zur Herstellung hochwertigster GfK-Formen

Für die Herstellung hochwertigster GfK-Formen sollten nur Materialien mit mit besten Produkteigenschaften zum Einsatz kommen.

 

1. Benötigtes Material

    •    BÜFA®-VE-Tooling-Gelcoat in Spritz- oder Handqualität
    •    BÜFA®-Tooling-Resin 
    •    Härter 
    •    Glasfasermatten - Grammatur nach Bedarf
    •    BÜFA®-Resin VE 0910 (1. Lage Harz)
    •    Glas-Vlies
    •    Trennmittel oder Trennpaste 
    •    Trennlack - transparent oder grün 
    •    BÜFA®-Klebeharze 
    •    Schleif- und Poliermittel, z. B. aus der BÜFA®-BF-Reihe


2. Hilfreiche Werkzeuge
    •    Pinsel, BÜFA®-Tec Polycon Spritzpistole 
    •    oder eine BÜFA®-Tec Gelcoatspritzanlage, wie zum Beispiel ES1
    •    Laminier- und Entlüftungsrollen


3. Vorgehen
Nach dem Eintrennen des Urmodells wird das Formenbau-Gelcoat aufgebracht. Wird die spritzfähige Variante benutzt, bitte in 3 Schichten zu je 200μm Schichstärke auftragen. Zwischen den einzelnen Schichten 3-5 Min warten. Dies ist notwendig, um der Luft ausreichend Möglichkeit zum Entweichen zu geben. Nach der Härtung (Quietschtest) wird eine Lage Laminat mit 150g/m² spinngeteilter Matte zusammen mit dem BÜFA®-Resin (z. B. BÜFA®-Resin VE 0910) aufgebracht. Für schwierige Ecken und Sicken kann man ein BÜFA®-Klebeharz (flüssige Matte) mit einem Pinsel aufstreichen, um diese auszugleichen. Dies vermeidet Lufteinschlüsse beim Laminieren. 

Die Kontrolle ist dabei einfach: Während der Härtung wechselt die Farbe von beige zu weiß. Ist das nicht erfolgt, war die Schichtstärke nicht ausreichend. Nach der Härtung wird Tempern empfohlen. Dazu wird die Form mit dem Urmodell bei 70 °C für 8 Stunden nachgehärtet. Nach dem Abkühlen kann die neue Form entformt werden. Um einen Metallrahmen zu montieren sollten zuerst an den Auflagestellen Klötzchen aus Balsaholz oder Schaum aufgeklebt werden. Am Besten geeignet ist hier der BÜFA®-Sandwichkleber. Durch dieses Vorgehen vermeidet man ein Abzeichnen des Metallrahmens aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnung. Nun kann die Form auf den gewünschten Glanzgrad gebracht werden und dann eingetrennt werden. Für die Erstentformung ist ein zusätzlicher Einsatz von BÜFA®-Trennlack empfehlenswert.


Anmerkungen
Um eine möglichst hochwertige Oberfläche zu erzeugen, empfehlen wir die Verwendung von einem zusammen mit einem BÜFA®-Resin (z. B. BÜFA®-Resin VE 0910). Nach dem Aufbringen lässt man diese Schicht für etwa 8 Stunden härten. Danach fährt man wie oben beschrieben fort. Das oben erwähnte 1. Lage Laminat verhindert bei komplizierten und/oder großen Formen ein vorzeitiges Ablösen der Gelcoatschicht vom Untergrund.

Reparatur einer GFK-Form

Wie repariert man kleine Fehlstellen und Risse in einer GFK-Form?

Benötigtes Material
Trennmittel, BÜFA®-Klebeharz, BÜFA®-Tooling Gelcoat, BÜFA®-Hautbildner, BÜFA®-Tooling Resin, Peroxid, Schleif- und Polierpasten der BÜFA®-BF-Serie

Hilfreiche Werkzeuge
Baumwolltuch, kleiner Becher, Spatel, Holzkeile

Vorgehen
Behandeln Sie Ihre Form immer sorgsam! Verwenden Sie ein hochwertiges Trennmittel. Arbeiten Sie mit der empfohlenen Peroxiddosierung und bei ausreichenden Temperaturen (mindestens 16 °C)! Verwenden Sie zum Entformen ausschließlich Holz oder Plastikkeile! Abhängig vom verwendeten Trennmittelsystems ist nach einigen Entformungen eine Auffrischung der Form vorzunehmen

  • wachsbasierte Systeme: nach 3 - 8 Entformungen
  • semipermanente Trennmittel: nach ca. 10 - 50 Entformungen

Verwenden Sie immer ein sauberes Baumwolltuch, um Polierspuren zu vermeiden. Styrolansammlungen sollten mit einem Formenreiniger entfernt werden. Anschließend stellen Sie die Form für 8 Stunden bei 40–60 °C in einen Ofen, um das Abdampfen von Reststyrol zu beschleunigen. Nach Abkühlung applizieren Sie das Trennmitte genauso wie auf einer neuen Form.
 
Wie zu reparieren ist:
Kleine Schäden reparieren Sie mit BÜFA®-Klebeharz (für eine höhere Temperaturbeständigkeit wählen Sie ein BÜFA®-Klebeharz) und dem BÜFA®-Tooling Gelcoat. Tragen Sie BÜFA®-Klebeharz mit Härter auf die Form auf und lassen es aushärten. Danach folgt ein Anstrich mit BÜFA®-Tooling Gelcoat (+ 4% Hautbildner und 2% Härter). Anschließend schleifen / polieren Sie die Reparaturstelle und tragen Trennmittel auf. Bei größeren Beschädigungen ist ähnlich wie oben beschrieben vorzugehen; zusätzlich muß ein Teil des Laminates mit einem Formbauharz ersetzt werden. Schleifen Sie die beschädigten Stellen, bis keine Beschädigungen mehr erkennbar sind und bauen Sie das Laminat auf. Dann fahren Sie wie oben beschrieben fort.

Sollten Sie Fragen haben, senden Sie uns gern eine Email oder sprechen Sie uns an!


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